
„Noch ist Polen nicht verloren” sangen republikanisch gesinnte Menschen in Europa, als sich die Polen 1830 gegen die russische Fremdherrschaft vergeblich erhoben. Auch zu anderen Zeiten war Polen sich der Sympathien sicher: 1980 leiteten die Streiks auf der Danziger Werft – angeführt von Solidarno?? – den späteren Zusammenbruch des Ostblocks mit ein. Auch als ein Jahr später das Kriegsrecht in Polen eingeführt wurde, stand die westliche Linke in Deutschland mehrheitlich den Oppositionellen in Polen bei.
Und heute? Polen, seit 2004 EU-Mitglied, scheint Homophobie in den Rang einer Staatsdokrin erheben zu wollen und versucht schon seit einigen Jahren, die Richterschaft zu knebeln. Da die EU darauf besteht, dass die EU-Verträge, die Polen unterzeichnet hat, auch eingehalten werden, droht demnächst ein Zwangsgeld von 1,5 Millionen Euro täglich.
Dies vor Augen holt Herr Kaczynski den nationalistischen Hammer raus und spricht von Reparationen, die Deutschland noch zu leisten habe. Auch der Ruf nach einem EU-Austritt wird lauter.
Ich finde, dass die EU nun gefordert ist: Sie darf nicht nur das Mündchen spitzen, sie muss auch pfeifen. Pfeifen auf ein Polen, das die Klub-Regeln der EU offensichtlich missachtet. Frau Merkel, gestern verabschiedet, hat sich immer bemüht, Polens Regelverstöße gegen EU-Recht irgendwie einzufangen. Wer das aber als Aufforderung missversteht, auf diesem Weg unbeirrt weiter zu machen, muss jetzt ein deutliches Stop-Signal vermittelt bekommen.
Liebe Polinnen und Polen, wenn ihr eurem Vize-Ministerpräsidenten Kaczynski und seiner PiS-Datei ins Abseits folgen wollt: Bitte sehr. Vielleicht nehmt ihr auch gleich noch Ungarn mit und macht euren eigenen Verein auf. Wer Menschenrechte, eine offene Presse und freie Sender nicht verträgt und mitträgt, kann in der EU nicht bleiben. Sie ist mehr als ein Wirtschaftsverein, in dem es um die Maximierung der eigenen ökonomischen Vorteile möglichst auf Kosten der anderen geht. Die Rückkehr unter anderen Umständen ist genauso wenig wie für das UK ausgeschlossen.
Das Gesangsbuch für die katholische Kirche in deutschsprachigen Ländern heißt jetzt schon in der zweiten, völlig neu bearbeiteten Auflage Gotteslob. Es hat in mancherlei Hinsicht gewonnen. Die schönen Grafiken von Monika Bartholomé haben die Bleiwüste der Vorgängerversion „durchlüftet“. Dieses Buch lädt ein, auch einfach mal nur so durchgeblättert zu werden.

Wieviele Saftsäcke der politischen Bühne erfreuen sich bester Gesundheit und dann stirbt so ein ruhiger und bescheidener Menschenrechtsaktivist und Schriftsteller… Nein, auch auf dieser Ebene geht es nicht gerecht zu in dieser Welt. Trotzdem sollten ihn alle Menschen in ihrem Herzen behalten. Dies gilt besonders für solche, die sich wie er für Frieden, Aufdeckung von Unrecht und beharrliches Widersprechen gegen gängige Lügen („Nein, in der Türkei hat es niemals einen Genozid an Armeniern gegeben”) einsetzen.
Ältere Semester werden ihn noch kennen: Eine immer noch gültige Führerschein-Ausfertigung der alten Bundesrepublik galt als Lappen, weil er auf ein Leinen basiertes Papier gedruckt wurde. Er war unhandlich, immer etwas speckig, hatte aber einen Vorteil: Er berechtigte dazu, LKWs bis 7,5 t zu fahren.
Vielleicht hat BoJo aber viel strategischere Ziele. Er möchte im kommenden Kölner Karneval – so er denn stattfindet – als Lappenclown geehrt werden. Das ist eine für den Kölner Karneval typische und höchst angesehene Verkleidung. Dem clownesken BoJo ist diese Rolle nun wirklich auf den Leib geschnitten.
Ein paar Menschen gibt es offensichtlich in diesem Land, die immer mal wieder gute Ideen aushecken. Zu diesen Ideen gehörte für mich das BesserWeiter-Ticket, das die DB und andere Verkehrsbetriebe vom 13.9. bis zum 26.9.21 anboten. Mit Hilfe dieses Tickets war es möglich, in ganz Deutschland mit (fast) allen Verkehrsmitteln kostenlos rumzufahren. Ausgenommen waren ICEs und andere überregionale Züge. Voraussetzung für das Ticket: Ein Abo bei einem örtlichen Verkehrsbetrieb.
Ein Bauvorhaben in Köln sprengt mal wieder alle Planungsziele. Eigentlich war der Bezug des neuen, über der Mikwe und der archäologischen Zone in Rathausnähe errichteten Museums MIQUA für 2022 geplant. Um wieviel Jahre auch dieser schon nach hinten verschobene Bezugstermin gerissen wird, wissen die Götter.