Vieles von dem, was einem in den öffentlichen Fernsehkanälen angeboten wird, taugt nur zum Abschalten. (Private stehen diesem „Qualitätsniveau“ in nichts nach.) Um so erfreulicher, wenn ein profilierter Regisseur wie Dominik Graf sich für einen Film gewinnen lässt wie zuletzt beim Polizeiruf 110 unter dem Titel „Bis Mitternacht“. Dieses Ergebnis lässt sich in jeder Hinsicht sehen.
Zum Hintergrund: Ein junger Mann wird von seinen Zwangsvorstellungen und sexuellen Begierden hin und her gerissen. Er ist schon einmal bei einem Mordfall in das Fadenkreuz der Ermittlungen der Kriminalpolizei geraten. Diese konnten jedoch nicht genügend Material zusammentragen, um ihm das Handwerk zu legen. Nach einem neuen Vergewaltigungs- und Mordversuch kann er festgesetzt werden. Auch dieses Mal steht es aber auf der Kippe, ob die Beweise für eine Untersuchungshaft ausreichen. Die beinharte Grenze für ein Verhör ist Mitternacht. Nach 24 Uhr muss der junge Mann freigelassen werden.
Wie die zunehmend verzweifelteren Versuche, den Mann zu einem Geständnis zu bewegen, ablaufen, wird überaus fesselnd erzählt. Dass die Handlung selten außerhalb des Verhörraums stattfindet, ist kein Manko, sondern äußerste Verdichtung. Zudem ist viel Gruppendynamik im Spiel: Frau gegen männerdomininiertes Umfeld, junge Einsteigerin gegen alten Hasen, Fragestrategien um einen sehr intelligenten Täter, die trotz des Drucks auch Menschenwürde und -rechte beachten müssen…
Der Film hat mich in seiner Zuspitzung auf die Schuld-Problematik an „Dead Man Walking“ erinnert. Große Kunst und überzeugende darstellerische Leistungen bei allen Rollen. Warum kommt Fernsehen so selten mit dieser Qualität??
Noch eine Weile hier zusehen. Unbedingt empfehlenswert!
Was richten 1 3/4 deutsche Diktaturen in den Köpfen der ihnen Unterworfenen an? Wie wirken sich solche über Jahrzehnte und Generationen anhaltenden Repressionserfahrungen vor allen Dingen auf das Binnenklima in den Familien aus? Das könnte man als Ausgangsfragen für Geipels Buch Umkämpfte Zone formulieren.
Charlie Watts war in dieser doch eher prolligen Band der distinguierte Herr. Er machte mit seinem Schlagzeug die Rolling Stones erst tanzbar, wie ein Nachrufer heute schrieb. Dass er trotz erkennbarer Distanz zu Mick Jagger der Band die Treue gehalten hat, ist erstaunlich. Die
Die Causa Woelki, von der alle wissen, nur deren Namensgeber nicht, kommt aus der Sommerpause. Erzbischof Woelki tut so, als sei mit der verspäteten Veröffentlichung des zweiten Gutachtens zum Thema „Sexualisierte Gewalt” alles Nötige gesagt. Dieses Gutachten hat aber nie zum Inhalt gehabt, dass Woelki lange Jahre im System Meisner durch die Funktion eines Privatsekretärs fest verankert war. Auch die Verbindung zu seinem Düsseldorfer Mentor O., den nur seine Demenz davor bewahrt hat, sich für seine Verbrechen verantworten zu müssen, ist im Gutachten nur gestreift. Woelki sieht sich wieder mit Oberwasser unterwegs, nachdem er im Ahrtal mit angefasst hat. Er schreibt sogar von „Hunderten Briefen”, die ihn zum Ausharren auf seinem Posten ermutigt hätten.
Die Ähnlichkeit ist unverkennbar: Sie sind groß, hohl, so windschlüpfrig wie eine Betonmauer, viel umbauter Raum eben. Die Süddeutsche schrieb letztens, dass offenbar das Design der SUVs darauf angelegt sei, in ihnen aufrecht stehen zu können. (Der aufrechte Gang wird – wenn überhaupt – wahrscheinlich nur dort praktiziert.) Und „Schon eure zahl ist frevel? (Stefan George): Ein großer Teil (~ 1/3) der ausgelieferten Fahrzeuge europäischer Autoproduzenten fällt mittlerweise in diese Kategorie.
Es geht ein Ruf wie Donnerhall. Nun Donnerhall?? Da sei Gott vor. Sagen wir besser: Es geht ein Ruf mit unablässigem Gesäusel: Sei achtsam, Achtsamkeit, ACHTSAMKEIT herrgottsakramentnochmal. Keine Minute ohne Achtsamkeit, achtsam hier, achtsam dort. Zeitung lesen und Brötchen essen?? Igitt, wie unachtsam ist das denn! Du nimmst ja das Weizenkorn und alle anderen Zutaten im Brötchen nicht wahr und ernst. Hinter allem ein Ruf zu Single-Tasking, eins hinter dem anderen. Multitasking ist für die Dumpfbacken und grobschlächtige wie grobstoffliche Zeitgenossen. Auch Anerkennung für das gegenwärtig Vorhandene und Respekt vor aller Kreatur werden mit dem Begriff Achtsamkeit eingefordert. An dieser Stelle lässt sich allerdings kaum widersprechen.
Ungefähr einmal pro Woche, manchmal aber auch mehrere Tage lang in rascherer Abfolge, erhalten wir Anrufe des Typs Hello, this is xy from Microsoft…. An dieser Stelle haben die verehrten Damen und Herren dann allerdings unsere Geduld genug strapaziert und wir legen auf.
Ja, es gibt nachweislich Leute, die nach einer Covid-Schutzimpfung gestorben sind. Deren Prozentzahl bewegt sich im Bereich von kleinen Bruchteilen eines Promills. Auch deren Tod gehört beklagt.

