Archiv der Kategorie: Technik

Scholz stiehlt sich aus der Verantwortung

Bundeskanzler Scholz – Kernkompetenz Griemeln – sieht aktuell keine Veranlassung, Taurus-Flugkörper an die Ukraine zu liefern. Das wesentliche Ziel dieser Flugkörper wäre es vermutlich, die widerrechtlich errichtete Kertsch-Brücke zur Krim zu zerstören. Alle wissen, dass über sie ein wesentlicher Teil des Nachschubs für die russischen Angreifertruppen in der Ukraine abgewickelt wird. Diese zu zerstören, wäre deswegen ein geeignetes Instrument, um eine gewisse Nachdenklichkeit in Moskau zu befördern. Taurus-Flugkörper wären technisch für eine solche Operation erste Wahl.

In der gleichen Zeit, in der Herr Scholz laviert, hat Moskau einen großen Teil der Schurkenstaaten hinter sich versammeln und erhält u.a. Artilleriemunition aus Nord-Korea, Kamikaze-Drohnen aus dem Iran, Kämpfer aus Kuba, Schlächter aus Tschechenien…

Es ist erfreulich, dass nicht alle in der Rot-Grün-Gelb-Koalition so verpeilt sind, diesen Zusammenhang nicht zu sehen. Dank an Anton Hofreiter (Grüne), Michael Roth (SPD) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) für ihr Eintreten dafür, dass sich die Ukraine wirkungsvoll verteidigen kann. Wenn Politikerinnen und Politiker wie sie aber nicht bald genug Scholz wirkungsvoll vor das Schienenbein treten, wird die Ukraine mit ihrem Kampf gegen Tyrannei und potentielle Besetzung noch weiter ins Hintertreffen geraten.

Scholz, aufwachen!

Sonos- und Synology-System fehlerfrei verbinden

Beim Neueinrichten eines Sonos-Systems (für weniger mit Technik Vertraute: ein Musiksystem, das nicht nur Internet-Radio auf elegante Art zugänglich macht, sondern das ebenso ein digitalisiertes CD-Archiv gut einbindet) bin ich über einen Fehler gestolpert, an dessen Behebung ich einige Stunden Lebenszeit völlig sinnfrei verloren habe. Deswegen hier mein Hinweis zum Sonos-Systemfehler 900 (SONOS Fehler 900 oder Zugang verweigert). Dieser Fehler tritt reproduzierbar auf, wenn eine Musik-Bibliothek – in meinem Fall eine auf einem Synology ds217-System – mit ihrem Pfadnamen in eine Sonos-App eingebunden werden soll.

Die Lösung: Sonos setzt hier offenbar auf ein älteres (veraltetes?) Protokoll SMB1*. Wenn dies in der Systemsteuerung > Dateidienste > Erweiterte Einstellungen nicht wie im Screenshot eingestellt ist, wird das nichts mit dem Einbinden der Musik-Bibliothek. (Ich weiß übrigens nicht, ob sich das nur auf Synology-Systeme bezieht, oder ob auch andere NAS-Systeme betroffen sind.)

Mögt ihr ohne viel Suchen zu diesem Hinweis gelangen und nicht unnütz Zeit verlieren.

*SMB steht übrigens für Server-Message-Block-Protokoll.

China Schurkenstaat?

Im Moment verdichten sich die Anzeichen, dass Russland aus China Drohnen im Angriffskrieg auf die Ukraine beziehen möchte. Es gäbe auch sonst einige Gründe, Produkte aus China zu meiden. Ich denke hier an die Menschenrechtssituation, speziell auch die der Uiguren, und die Unterdrückungsmaßnahmen in Hongkong. Ich könnte auch die aggressive Militärpolitik gegenüber Taiwan nennen. Ich empfehle daher allen, sich mit Käufen chinesischer Produkte zurückzuhalten. Wenn es zu der Drohnenlieferung kommt, sollten die Produkte oder Dienstleistungen möglichst umfassend und konsequent boykottiert werden.

Dies sind Produkte mit chinesischem Ursprung (nehme gerne Hinweise auf weitere Produkte, die ich übersehen habe, entgegen):

• Handy-Hersteller: Motorola Mobile (z.B. Motorola W220), Huawei, Xiaomi, Oppo, Vivo, Oneplus
• Netzwerktechnik: tp-link mit Überwachungskameras & Routern
• Sportausrüstung: Nike Joggingschuhe
• Computer: Lenovo
• Haushaltsgeräte: Haier, Midea, Sanyo (Haushaltsgeräte, Toshiba (Haushaltsgeräte) 
• TV & Bildschirme : Hisense, TCL, MI
• Drohnen: DJI
• Autos: Aiways, BYD, NIO, Lynk & Co, Maxus, MG Roewe, Ora, Wey, Geely (auch als Eigentümer von Volvo)
• Software-Produkte & Produktionsfirmen: TikTok, Wanda

Kölner Synagoge in der Glockengasse visualisiert – 9.11.2021

Wahrscheinlich ist diese neue Form der Erinnerungskultur an die Shoah unumgänglich, wenn die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wegsterben. (Ich denke hier besonders an die Opfer, die Täter haben in der Regel nichts zur Erinnerungskultur beigetragen.) Der Architekt und Dozent Marc Grellert (TU Darmstadt) hat seine Erfahrungen mit Antisemitismus in eine besondere Aktion umgesetzt. Er hat es sich gemeinsam mit einer Projekt-Gruppe zur Aufgabe gemacht, durch die Visualisierung einer Reihe deutscher Synagogen dem Vergessen etwas entgegenzusetzen. Fast alle Synagogen waren bekanntlich im Novemberprogrom 1938 von den Nazis zerstört worden. Selten, dass Bürgerinnen und Bürger in den Städten und Dörfern Deutschlands diesem Treiben etwas entgegen gesetzt hätten.

Eine besonders prächtige Synagoge stand in Köln in der Glockengasse dort, wo heute die Oper steht. Sie war im 19. Jahrhundert im sogenannten maurischen Stil nach Plänen des Dombaumeisters Zwirner errichtet worden. Finanziert hatte sie Freiherr von Oppenheim. Auch diese Synagoge brannte am 9.11.1938. Eine Tora-Rolle von dort wurde, nachdem sie durch einen katholischen Priester nach dem Anschlag beiseite gebracht werden konnte, nach dem Krieg der neuentstandenen Synagogengemeinde übergeben.

Am Gedenktag des Novemberprogroms bestand nun in Köln die Gelegenheit, die Visualisierung der zerstörten Synagoge auf einer Großleinwand in der Nähe ihres früheren Ortes zu sehen. Besonders eindrücklich war, mit 3D-Brillen den Innenraum und das Äußere der Synagoge erkunden zu können.

Vier weitere Fotos von mir finden sich hier.

Vom Scheunen-unterwegs-Vehikel, dem EssJuuWieh

Die Ähnlichkeit ist unverkennbar: Sie sind groß, hohl, so windschlüpfrig wie eine Betonmauer, viel umbauter Raum eben. Die Süddeutsche schrieb letztens, dass offenbar das Design der SUVs darauf angelegt sei, in ihnen aufrecht stehen zu können. (Der aufrechte Gang wird – wenn überhaupt – wahrscheinlich nur dort praktiziert.) Und „Schon eure zahl ist frevel? (Stefan George): Ein großer Teil (~ 1/3) der ausgelieferten Fahrzeuge europäischer Autoproduzenten fällt mittlerweise in diese Kategorie.

Wo sitzt der Frevel? Viele von diesen Fahrzeugen wiegen 2 Tonnen und mehr. Der zur Bewegung dieser Scheunenfahrzeuge aufzuwendende Sprit ist gigantisch. Alle an anderer Stelle aufgewendeten Bemühungen zur Verringerung des CO²-Ausstoßes werden hier entschieden konterkariert. Die Wirkprinzipien dahinter: cw-Werte und Stirnfläche haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Verbräuche. Dieser Effekt nimmt mit zunehmender Geschwindigkeit überproportional zu. Wenn dann über 2.000 kg bewegt werden bei einer Nutzlast von vielleicht 100 kg, muss man von grober Unvernunft sprechen.

Gut, dass in einigen Städten z.B. in Tübingen Anwohnerparkscheine für SUVs das Zehnfache im Vergleich zu anderen Anwohnerparkscheinen kosten. Außderdem würde ich mir wünschen, dass eine neue Bundesregierung, die Klimaschutz nicht nur auf den Lippen trägt, eine Sondersteuer für Bestands- und neue SUVs in Höhe von mindestens 3.000 € erhebt.

Als im Juli Bilder von den verheerenden Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz, NRW, Belgien und Holland über die Sender gingen, konnte ich mich beim Anblick dieses Bildes einer gewissen Schadenfreude nicht erwehren.

Menschen, die überproportional mehr zum CO²-Ausstoß durch Individualverkehr beitragen, könnten – wenn’s gut geht – bei solchen Bildern ein bisschen ins Nachdenken kommen. Immerhin tragen sie überproportional dazu bei, dass es überhaupt zu solchen unerfreulichen Bildern kommt.

Der digitale Enkeltrick

Ungefähr einmal pro Woche, manchmal aber auch mehrere Tage lang in rascherer Abfolge, erhalten wir Anrufe des Typs Hello, this is xy from Microsoft…. An dieser Stelle haben die verehrten Damen und Herren dann allerdings unsere Geduld genug strapaziert und wir legen auf.

Was wollen diese Menschen? Eine Freundin von uns war entgegen kommender und hat sich auf diesen Dialog eingelassen. Bevor die Täter allerdings dann Schadsoftware (Ransomware) – quasi unter Aufsicht und mit Zustimmung der Freundin – auf dem Rechner plazieren konnten, war zum Glück die Tochter der Familie präsent. Die Internetverbindung wurde noch rechtzeitig gekappt, bevor Schlimmeres passieren konnte.

Mein Gegenmittel lautet: Ankommende Rufnummer auf die Liste der gesperrten Rufnummern setzen. Das verhindert weitere Anrufe nicht, macht es aber zumindest lästiger für die Kriminellen.

Wie geht ihr / wie gehen Sie mit solchen Anrufen um? Ich bin vermutlich kaum der einzige, der solche Anrufe erhält.

Siehe auch “Mit der „Microsoft-Masche“. Wie Telefonbetrüger Kölner um fast 250.000 Euro bringen”

calliope und micro:bit mit neuer Ausstattung

Lange Zeit war die Vorläuferversion 1.3 von calliope nicht lieferbar. Jetzt gibt es calliope mit einem rudimentären Dateisystem. Das erlaubt, 25 Programme auf dieser Platine für die Programmiereinführung an Schulen parallel vorzuhalten. Den Hauptvorteil sehen die Macher der Platine darin, diese im Fachunterricht nun ohne vorherige Nutzung der oft genug beschränkten schulischen Computerarbeitsplätze zu nutzen. Der Preis ist ein wenig auf ~39 € angestiegen.

Ein großer Vorteil der calliope-Platine gegenüber der kostenlos an englischen Schulen abgegeben micro:bit-Platine bleibt aber bestehen: Der sternförmige Aufbau der Platine produziert weniger Kurzschlüsse und zerstörte Platinen als die dafür anfällige micro:bit-Platine.

Zusätzlich zu den vorhandenen Programmierumgebungen bei calliope (Open Roberta, Makecode) kommen neuerdings SEGGER Embedded Studio, abbozza! Calliope und TigerJython 4 Kids hinzu. Schon länger existiert die Möglichkeit, auch mit Swift zu programmieren.

Auch die micro:bit-Platine legt eine neue Hardware-Version vor: Das Gegenstück zur calliope-Platine verfügt nun über ein Mikrofon, einen Lautsprecher und einen Berührungssensor auf. Außerdem wurde die Rechenleistung verstärkt. Einen Berührungssensor hat calliope onboard nicht.

Noch mehr den spielerischen Charakter betont ein Spielzeug, das wie die calliope- und micro:bit-Platinen mit Scratch- oder Scratch-ähnlichen Programmierumgebungen gesteuert werden kann. Hier beginnen die Preise bei 84 €.

Boeing-Mitarbeiter offenbart weitere haarsträubende Interna

Letztes Jahr schon hatte der 34jährige Boeing-Ingenieur Curtis Ewbank Aufsehen erregt, als er sich öffentlich über die gravierenden Fehler im Design und in der Produktion der Boeing 737 MAX beklagte. Wie die Seattle Times nun wieder mitteilte, hat er gerade erneut in einem Bericht an einen Ausschuss des US-Senats schwere und grundsätzliche Mängel dieses Flugzeugs kritisiert.

Fast noch schwerer wiegt seine Kritik an der Aufsicht führenden FAA-Behörde: “If the FAA was truly regulating in the public interest, it would take action against Boeing for its continued deception and gross errors in the design and production of the 737 MAX by withdrawing Boeing’s production certificate.” [Würde die FAA wirklich ihre Regulierungsfunktion im öffentlichen Interesse ausüben, würde sie gegen Boeing wegen des fortgesetzten Betrugs und der groben Design- und Produktionsfehler bei der Boeing 737 MAX vorgehen, indem sie das Freigabe-Zertifikat für deren Produktion zurückziehen würde.]

Wer mag sich – frage ich mich – jemals in dieses Flugzeug setzen wollen? Vielleicht ist das aber auch der Versuch Boeings, den Umfang des Flugzeugverkehrs deutlich herabzusetzen. Da hätten sie meine volle Unterstützung…

Siehe auch Designfehler wie für ein Lehrbuch

Zu Hause programmieren lernen – calliope-Platinen werden verschenkt

Die calliope-Platine ist eine erfolgreiche Gemeinschaftsarbeit von verschiedenen Forschungseinrichtungen und einer privaten gemeinnützigen Firma. Eine an Scratch angelehnte Programmiersprache macht das Einfügen neuer Befehle so einfach wie das Zusammenfügen von Puzzle-Teilen. Sehr einfache, aber auch ziemlich anspruchsvolle Anwendungen lassen sich verblüffend rasch herstellen. Wem die Sensoren auf der Platine nicht reichen, bindet externe ein. So genial!

Wie die c’t meldet, bietet das Fraunhofer IAIS-Institut nun für 2000 Kinder und Grundschullehrer (leider auf NRW beschränkt) die Platine kostenlos an. Die unfreiwilligen Covid-19-Ferien lassen sich so sinnvoll füllen.

Zelluläre Automaten – ein altes GMD-Tool ausgegraben

Bei der aktuellen Covid-19-Epidemie spielen Modellrechnungen eine große Rolle. Für solche epidemiologischen Berechnungen lassen sich auch zelluläre Automaten verwenden. (Ob dies heutiger Stand der Technik ist, kann ich nicht beurteilen). Ein bekanntes Beispiel für einen zellulären Automaten ist Conveys Game of life.

Beim Aufräumen auf dem Rechner fiel mir das Tool CAT (Cellular Automaton Tool) in die Hände, das vor Jahren in der GMD programmiert wurde. Das Tool CAT erlaubt es, mit einer einfachen Beschreibungssprache in Form sog. Recipes zelluläre Automaten zu formulieren. Bei diesem Programmierparadigma ist es möglich, in einer Matrix das Verhalten einer Zelle in Abhängigkeit der umgebenden Zellen zu verändern. Es ist mir nicht gelungen, unter gängigen Windows-Versionen das CAT-Tool zum Laufen zu bringen. Ich kann aber hier – für Interessenten – zumindest das Handbuch vorlegen.

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